Koalitionsvertrag der Stadt Düsseldorf greift wichtige Punkte zum Flughafen auf

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Der unter https://www.gruene-duesseldorf.de/koop-wirtschaft/  abrufbare Koalitionsvertrag der Düsseldorfer CDU mit den Grünen enthält aus Sicht der Bürger gegen Fluglärm wesentliche und richtige Punkte:

„Deswegen werden wir darauf hinwirken und bei unterstützenden Maßnahmen für den Flughafen darauf achten, dass diese den Flughafen langfristig auf eine nachhaltige Entwicklung und einen umweltverträglichen Betrieb hin ausrichten. Denn im Verhältnis zu anderen Verkehrsträgern hat der Luftverkehr immer noch die schlechteste Klimabilanz und trägt wesentlich zum Klimawandel bei…

Eine moderne Flughafenpolitik muss einen tragfähigen Interessensausgleich zwischen der Entwicklung des Flughafens einerseits und Gesundheits- und Umweltbedürfnissen der Bevölkerung andererseits sicherstellen. Lärm und Abgase durch Flugzeuge bedeuten erhebliche Belastungen für Menschen und Umwelt, die wir weiter stärker reduzieren wollen ….

Das geltende Nachtflugverbot muss konsequenter angewendet werden. Eine Ausweitung des Nachtflugs ist ausgeschlossen. Der Angerland-Vergleich steht nicht zur Disposition. Eine Kapazitätserweiterung ist nur im Abgleich mit dem Angerland-Vergleich möglich. Wir stehen Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Flughäfen offen gegenüber…

Diese Auffassungen sind übereinstimmende Grundlage der Kooperationsparteien für eine gemeinsam zu verantwortende Flughafenpolitik, ungeachtet von grundsätzlich unterschiedlichen Positionen zur Frage des Flughafenausbaus.“

Hervorzuheben sind die für die Anwohner auch in den umliegenden Städten von Essen bis Mönchengladbach und Krefeld wichtigen Punkte

  • einer dringend notwendigen Reduzierung der Nachtflüge. Selbst in Corona-Zeiten schaffen es einige Airlines, nach 23 Uhr zu landen, weil sie wieder einmal zu knapp geplant hatten. Nach wie vor unbeantwortet ist die Frage, warum nicht jeder Start nach 22 Uhr und jede Landung nach 23 Uhr die Luftaufsicht um Erlaubnis fragen muss? Gibt es einen akzeptablen Grund, wird die Erlaubnis erteilt, ist es hingegen eine zu knappe Planung wird sie verweigert. Mittelfristig muss an diesem stadtnahen Flughafen um 22 Uhr bis 6 Uhr, am Wochenende bis 7 Uhr, absolute Ruhe herrschen. Warum auch sollte der Flughafen nicht mit 16 Stunden Betriebszeit auskommen?
  • einer Reduzierung von extrem klimaschädlichen Kurzstreckenfügen, v.a. wenn diese in ganz NRW-schadender Konkurrenz zu anderen Flughäfen stattfinden, wie z.B. die rund 40 (!) Starts von DUS und Köln/Bonn nach München, pro Tag! Alle Umweltschäden müssen in Ticketpreise eingerechnet werden, Sozial- und Umweltdumping unterbunden werden. Was nicht verboten werden kann und soll muss so teure Gebühren kosten, dass es wirtschaftlich eben nicht mehr lohnt. Flugtickets zum halben Preis der Bahnverbindung und/oder des Parkhauses am Airport dürfen nicht sein!
  • einer gewissenhaften Untersuchung aller Umweltfolgen, von Grundwasser-Verschmutzung durch PFT oder glykolhaltiger Enteisungsmittel, von Schadstoffen wie ultrafeinen Partikeln, Feinstaub und anderen Abgasrückständen. Absolute Transparenz von Lärm- und Abgasmesswerten, die bisher leider nur vom Verursacher selbst erhoben werden.

Darüber hinaus muss sich die eine Hälfte der Verhandlungspartner wieder einmal fragen lassen, mit welcher Bedarfsbegründung sie denn den „weiteren Ausbau“ dieses lange an seine Umweltkapazitäten gestoßenen Flughafens vorantreiben will? Und was soll der x-ste Flug zu einem Warmwasserziel denn nutzen? Nahezu alle wirtschaftlich bedeutsamen Flughäfen der Welt sind direkt oder mit einmal Umsteigen von DUS aus erreichbar. Und die in den Job-Wundermärchen mitgezählten Mitarbeiter im Airport-Büropark können auch an anderer Stelle arbeiten. Somit sind Zahlen jenseits der 20.000 sowieso reine Phantasie.