Ursachen für das Chaos am Flughafen liegen tiefer

, , ,

In den Medien wird zwar dem für die Sicherheitskontrollen zuständigen Unternehmen die Hauptschuld an der Misere zugeschrieben, die wirklichen Ursachen für das Chaos am Düsseldorfer Flughafen liegen aber tiefer.

Die vielen und eindeutigen Berichterstattungen zeigen es überdeutlich:

  1. Es wird – wieder einmal – am falschen Platz gespart. An dem „Geiz“ ist gar nichts geil. Wenn Tickets das kosten würden, was sie nun einmal kosten müssten, könnten die Flugbegleiter, Kofferlader, Check-In-Mitarbeiter (hier fehlt es ja offenbar auch an allen Ecken und Enden) und Sicherheitskräfte auch ordentlich entlohnt werden. Es wird pro Passagier eine Gebühr erhoben, wenn diese nicht reicht, um genug Personal einstellen zu können, muss sie halt angehoben werden. All diese völlig „normalen“ Dinge passieren aber nicht, weil man mit den (zu) billigen Tickets dauernd mehr Passagiere anlocken möchte – ein ruinöser Wettbewerb zu Lasten der Sicherheit, der Passagiere und der Umwelt. Verspätungen erzeugen mehr Nachtflüge, 860.000 Anwohner leiden jede Nacht, und dies ausschließlich unter dem Größenwahn dieses Stadtflughafens und der Untätigkeit der Behörden.
  2. Für weitere Erhöhungen der Zahl der Flugbewegungen ist exakt NULL Raum. Man möge erst einmal regelkonform abwickeln, was man heute hat, und dies ist weniger, als bereits heute erlaubt ist. Ein Faktum, das die Genehmigung von Ex-Verkehrsminister Oliver Wittke als Vorratsplanung entlarvt und deutlich macht, dass seit Jahrzehnten der lt. OVG „gültige und unkündbare“ Angerlandvergleich, der genau das verhindern sollte, was in den letzten Jahren passiert ist, nämlich die widersinnige Entwicklung dieses Stadtflughafens zu einem „Drehkreuz“, gedehnt und verletzt wird.

Hochrechnungen ergeben, dass bei einer Genehmigung des neuen Antrags mit rd. 120.000 Passagieren pro Tag etwa doppelt so viele Fluggäste abgefertigt werden müssten als heute an einem – schon zum Chaos führenden – Durchschnittstag (s. unten) mit rd. 60.000 Passagieren, an Spitzentagen noch weit mehr. Wie soll dies bitteschön ohne noch weitere Ausbauten (die eindeutig angerlandvergleichswidrig wären) funktionieren?

Deshalb fordern die Bürger gegen Fluglärm:

  • Sofortige Anordnung der Aufsichtsbehörden, dass alle Vorgänge am Flughafen zu 100% regelkonform abzuwickeln sind (und wenn Kosten und Gebühren steigen, dann steigen sie eben, Sicherheit geht vor).
  • Sofortige Streichung aller Ausnahmetatbestände der Nachtflugbestimmungen. Die weidlich genutzten Hintertüren gehören sofort geschlossen, denn der Flughafen DUS hat weit laxerere Nachtflugbestimmungen als der Flughafen Frankfurt (dort fliegt zwischen 23 und 5 Uhr NICHTS ohne Ausnahmegenehmigung der Luftaufsicht).
  • Ablehnung des Ausbauantrags des Flughafens Düsseldorf. Genug ist genug, die anderen NRW-Flughäfen sollen auch noch ein bißchen was abhaben dürfen (DUS hat schon 60% an sich gerissen, Köln/Bonn rd. 25%, bleiben für Weeze, Münster/Osnabrück, Paderborn und Dortmund gerade einmal 15%, alle vier zusammen !).