Medien- und Politikinfo 10.11.2024
Mehreinnahmen für den Flughafen durch verspätete Nachtflüge
In der letzten Pressemitteilung vom 4.11.2024 hatten die Bürger gegen Fluglärm gezeigt, dass sich die verspäteten Landungen in den Sommerferien explosionsartig nach oben entwickelt hatten. Dadurch sind aufgrund der erhöhten Nachtzuschläge der Landeentgelte auch die Einnahmen des Flughafens stark gestiegen
Dies kann durch einen immer größeren Anteil von Warmwasser-Urlaubsflügen erklärt, aber nicht entschuldigt werden. Der eigentliche Skandal dabei aber ist, dass so dem Flughafen erhebliche Mehreinnahmen zufließen, die nicht (!) dem Lärmschutzfonds zugeführt werden. Eine Analyse der BÜRGER GEGEN FLUGLÄRM ergab:
Von den VOR 22:00 Uhr geplanten Landungen landeten 529 Ldg. NACH 22 Uhr, 125 sogar nach 23 Uhr. Von den 22-23 Uhr geplanten Ldg. landeten 278 Ldg. NACH 23 Uhr. Pünktlich – also wie geplant – landeten von den 22-23 Uhr geplanten Landungen 765.
Diese verspäteten Landungen führten allein in den Sommerferien zu mehr als 300.000 € Mehreinnahmen des Flughafens, denen nur 135.000 € Einnahmen aus den Lärmzuschlägen für die pünktlichen Landungen gegenüberstehen. Der Flughafen verdient also an den verspäteten Landungen ein Mehrfaches der regulären Lärmzuschläge. (Details der Berechnung können bei der BgF angefordert werden). Diese Mehreinnahmen kommen aber NICHT den Betroffenen zugute, obwohl das Wort „Lärmzuschläge“ suggeriert, dass die Airlines für den Lärm mehr zahlen müssen:
Erschütternd, dass Betroffene in Ratingen-Tiefenbroich, Düsseldorf-Lohausen und Meerbusch-Büderich beklagen, dass ihre Lärmschutzeinrichtungen z.T. über 30 Jahre alt seien, längst ihre Dämmfunktion nicht mehr erfüllen würden, oder dass der Lärm über das ungedämmte Dach eindringe. Das Verkehrsministerium lässt die Betroffenen allein im Kampf gegen den Flughafen, der immer die gleichen Auftragsgutachter entsendet, die z.T. noch nicht einmal das Dachgeschoß betreten, sondern nur nach (alter) Aktenlage den Kopf schütteln. Die Nachtschutzzonen wurden an Essen-Kettwig, Ratingen-Hösel und Teilen von Meerbusch-Büderich und Kaarst vorbeigezirkelt, der Nachtlärm wird bei gerade einmal 70% des Gesamt-Verkehrs immer größer, und niemand hilft.
Die Bürger gegen Fluglärm fordern die Betroffenen auf, sich zu melden (info@bgf-ev.de) und sich zur Wehr zu setzen.