Die Nachtflugsituation am Flughafen Düsseldorf ist weiterhin katastrophal: In den Sommerferien gab es wieder extrem viele Verspätungen nach 23 Uhr: Jede Nacht wurden die Anwohner im Durchschnitt 10 mal durch landende Maschinen nach 23 Uhr oder Starts nach 22 Uhr in Ihrer Nachtruhe gestört, obwohl diese eigentlich nur „ausnahmsweise“ erlaubt sind.

Die Bürger gegen Fluglärm zählten zwischen dem 5. Juli (letzter Schultag) bis zum 20. August (letzter Ferientag) 403 Landungen nach 23 Uhr und 48 Starts nach 22 Uhr. Das sind etwa 20% mehr Landungen und 70% mehr Starts als im vergleichbaren Zeitraum des letzten Jahres, obwohl die Anzahl der Linien- und Charterflüge um -3% zurückgegangen sind. Auch im Vergleich zum letzten Jahr vor Corona 2019 gab es etwa die gleichen Zuwachsraten, damals gab es aber rd. 30% mehr Flugbewegungen. Der Flughafen erklärt das u.a. mit besonders schwierigen Wetterlagen im Juli, dort gab es auch einige Tage mit extremen Verspätungen und Flugabsagen. Dass die Verspätungen aber implizit mit eingeplant oder zumindest billigend in Kauf genommen werden, lässt sich daran erkennen, dass im Juli in keiner einzigen Nacht alle Maschinen vor 23 Uhr gelandet waren. Irgendeine Maschine kam immer zu spät, auch bei ruhiger Wetterlage und keinen erkennbaren sonstigen Störungen.

Der Flughafen behauptet zwar immer, er hätte eine der restriktivsten Nachtflugbestimmungen, aber die Behauptung wird durch ständige Wiederholung nicht richtiger. Er sollte sich nicht an Flughäfen ohne Nachtflugbestimmungen orientieren, die üblicherweise nicht in so dicht besiedelten Gebieten liegen, sondern auch einmal zum dreimal größeren Flughafen Frankfurt blicken. Dort muss jeder, der nach 23 Uhr landen will um gesonderte Erlaubnis bei der Luftaufsicht bitten. Und die Anzahl ist gedeckelt. In Düsseldorf gibt es diesen Deckel nicht, und bis 24 Uhr müssen die deutschen Fluggesellschaften auch niemanden fragen. Christoph Lange, 1. Vorsitzender der Bürger gegen Fluglärm: „JEDER, der diese strengere Regelung den Anwohnern verweigert, der setzt sich dem Verdacht aus, die zu laxen Regeln missbrauchen zu wollen.“