Pressemitteilung 07.11.2019

Auf der Jahreshauptversammlung wurde klar: Viele Fakten sprechen gegen den Flughafen-Antrag

Die Besucher der Jahreshauptversammlung der Bürger gegen Fluglärm, mit rd. 6.500 Mitgliedern einer der größten Umweltvereine Deutschlands, brachte den zahlreichen Besuchern viele Anregungen, ihre bereits abgegebenen Einwände gegen den Flughafen-Antrag auf 60 Starts und Landungen pro Stunde zu vertiefen. Lt. BgF-Chef Christoph Lange könne jeder, der bereits auf Listen oder auch individuell Einwendungen erhoben habe, diese durch neue Argumente vertiefen. Hierzu reiche ein formloser Brief oder eine mail an Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU). Wer möchte kann sich den umfangreichen Einwänden von Chr. Lange anschließen.

siehe auch https://bgf-ev.de/themen/erweiterungsverfahren/

Mögliche Ansatzpunkte könnten z.B. die noch völlig unerforschte Belastung der Anwohner durch Ultrafeinstaub-Partikel sein. Wie die Untersuchungen von Professor Konradin Weber von der Hochschule Düsseldorf zeigen, ist auch „in einigen Kilometern vom Flughafen entfernt“ mit deutlich erhöhten Konzentrationen dieser Feinstäube zu rechnen. Diese sind lt. Prof. Barbara Hoffmann von der Uniklinik Düsseldorf besonders gefährlich, weil sie so klein sind, dass sie über die Lungenbläschen in den Blutkreislauf gelangen. Prof. Weber zeigt ein Bild von Messungen mit einem Kleinflugzeug in 300 Metern Höhe, die Feinstaubfahne reicht bis über Moers hinaus. Weitere Untersuchungen z.B. in Meerbusch, Ratingen und Essen, v.a. aber in Düsseldorf sind dringend geboten. Vorher kommt eine neue Betriebsgenehmigung nach Meinung der BgF überhaupt nicht in Betracht.

Details: https://bgf-ev.de/themen/schadstoffe/Ultrafeinstaub/

vollständige Studie

Ergebnisse

Vorstandsmitglied Georg Regniet, von Beruf Diplom-Statistiker erläuterte die erhebliche Zunahme der Nachtflüge. Aus der eingebildeten Graphik, die gern verwendet werden darf (die Zahlen stimmen zu 99,8% mit den weiter später veröffentlichen Zahlen des Verkehrsministeriums überein) wird deutlich, dass es von 2016-2018 einen Sprung bei den Nachtflügen gegeben hat, so dass die jetzt öffentlichkeitswirksam verkündeten Besserungen lediglich einen Tropfen auf den sehr heißen Stein darstellen. Gegenüber dem letzten halbwegs akzeptablen Jahr 2013 sind die Nachtflüge um 98% explodiert. Hierzu Georg Regniet: „Jeder kann sich ausmalen, was passieren wird, wenn der Flughafen noch einmal um bis zu 30% mehr genehmigt bekäme. Das Verkehrsministerium darf die Betroffenen nicht weiter gegenüber z.B. den Frankfurter Anwohnern benachteiligen. Dort gelten weitaus strengere Nachtflugregeln, obwohl der Flughafen dort viel größer und wichtiger ist  und zudem auch noch reinen Frachtbetrieb hat.“

Christoph Lange ergänzt: „In Ratingen und Büderich ist es heute schon so laut wie an der lautesten Messstelle in Frankfurt. Warum die dortigen Regeln nicht in Düsseldorf möglich sein sollen, versteht kein Mensch. Zudem gefährden die ständigen Erweiterungen in Düsseldorf die anderen NRW-Flughäfen, wie ein Blick auf die Entwicklung der Passagierzahlen zeigt: Schaut man dann auch noch auf den aktuellen Flugplan des Flughafens Münster-Osnabrück, so wird einem klar, dass dort am ganzen Tag das abläuft, was in Düsseldorf in weniger als einer Stunde an Lärm und Abgasen auf die Anwohner einprasselt. Münster, Paderborn und Weeze sind akut gefährdet, allein deshalb darf ein NRW-Verkehrsminister nicht immer nur den Flughafen Düsseldorf im Blick haben.“

Zur Info und zum Vergleich: Hier der Winterflugplan Münster/Osnabrück

Pressereaktionen: Rheinische Post