06.06.2019

Studie: Düsseldorf ist Deutschlands Billig-Flughafen Nummer eins

Auszüge aus einem WZ-Artikel:

Zentrum für Luft- und Raumfahrt bilanziert 42 Prozent Billigflüge. Der Airport dementiert die Entwicklung.

Wird der Flughafen Düsseldorf zum „Billigflieger-Airport“? Eine aktuelle Untersuchung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) zum Markt für „Low cost Angebote“ von Fluggesellschaften im deutschen Luftverkehr könnte diesen Eindruck vermitteln: Zum Winterflugplan 2018/19 kam Düsseldorf aufgrund einer beträchtlichen Erhöhung der Kontingente insbesondere der Lufthansa-Tochter Eurowings laut DLR auf mehr als 1000 Starts pro Woche und liegt damit auf Platz 1 der deutschen Flughäfen bei den Billigflügen.

Es gibt allerdings nur wenige eindeutige Abgrenzungskriterien für dieses Marktsegment, wie: vergleichsweise niedrige Preise, generelle Verfügbarkeit und den Direktvertrieb über das Internet. Das DLR listet aktuell 17 Fluggesellschaften in dem Segment auf, die größten sind Eurowings, vor Ryanair (zu der auch Laudamotion zählt) und Easyjet.

Die Pleite der Air Berlin und der fast vollständige Rückzug der Lufthansa (Muttergesellschaft) waren in den Ietzten Jahren die einschneidenden Veränderungen. In summa haben sie die Eurowings in Düsseldorf so groß gemacht, erst recht nach deren integration von Germanwings.

Das Management des Flughafens möchte auf keinen Fall das Image „Billig-Flughafen“ bekommen. Zum aktuellen DLR—
Monitor heißt es, heutzutage könne gar nicht mehr klar zwischen Low-Cost- und anderen Geschäftsmodellen unterschieden werden. „Den „klassischen“ Billig-Verkehr gibt es praktisch nicht mehr, die Angebote der meisten Gesellschaften sind modular buchbar“, sagt Flughafensprecher Christian Hinkel.

Der Sprecher der Bürger gegen Fluglärm, Christoph Lange, sieht in der Flut von Billigflügen schädliches „Umwelt- und Sozialdumplng“. Es ergebe keinen Sinn, wenn Billigflieger die knappen Slots in Düsseldorf verstopften und so dafür sorgten, dass Geschäfts- und Urlaubsreisende unter längeren Wartezeiten litten. Lange: „Ebenso sinnlos ist es, wenn etwa Ryanair/Lauda Jets aus Weeze abzieht und so der private Flughafen Düsseldorf mehr Profit macht, zugleich aber andere NRW-Airports pleite gehen.“

Wenn Düsseldorf tatsächlich immer weniger für Flüge im Namen des Wirtschaftsstandortes NRW steht, als für Billigflüge nach Mallorca und Co., so könnte auch die beantragte neue Betriebsgenehmigung gefährdet sein.