BgF zur neuen Entgeltordnung am Flughafen Düsseldorf

Beiliegend die Pressemitteilung der Bürger gegen Fluglärm zur neuen Entgeltordnung des Flughafens Düsseldorf.

Entscheidend ist, dass entgegen allen vorherigen Versprechungen KEINE Verschärfung der Lärmzuschläge für die Nacht erfolgt ist. Offenbar sind die vollmundigen Ankündigungen des Flughafens, die Verspätungen und die gesundheitsgefährdenden Nachtflüge wirksam reduzieren zu wollen nichts anderes als leere Worthülsen. Deutlicher kann der Kniefall vor den Billigfliegern nicht mehr gemacht werden. Wenn der Flughafen schon nicht freiwillig etwas unternimmt (die Behörden können die privatrechtliche Vereinbarung zwischen Flughafen und Airlines nur auf wettbewerbsverzerrende Effekte hin überprüfen!), dann ist das Verkehrsministerium unter Minister Hendrik Wüst umso mehr gefordert, endlich, nach Jahren des Wegschauens, die Nachtflugbestimmungen zu VERSCHÄRFEN. Diese sind weit laxer als am Flughafen Frankfurt, ein übler Witz, weil die Belastung am Tage und in der Nacht in Ratingen und Büderich schon genau so hoch ist wie am LAUTESTEN Messpunkt in Frankfurt, und dieser Airport ist dreimal größer, viel wichtiger und hat – im Gegensatz zu DUS – auch reine CARGOflüge !

Auf die Anfrage der Grünen antwortete die Landesregierung noch:

3. Setzt sich die Landesregierung am Flughafen Düsseldorf für eine deutliche Erhöhung der Lärmzuschläge ein? (mit Bitte um Skizzierung einer möglichen uhrzeitlichen Staffelung)

Zusätzlich zu den in der Antwort zu 1 dargestellten, nach Uhrzeit differenzierten Lärmzuschlägen, setzt sich die Landesregierung für eine Verteuerung der Start- und Landeereignisse in der Nacht und in den Tagesrandzeiten ein.

Die gesamte Antwort auf die Kleine Anfrage der Grünen finden Sie hier

Die Umsetzung durch den Flughafen ist dürftig und beweist, dass der Airport nicht an einer wirksamen Vermeidung von Nachtflügen interessiert ist: Die Grundentgelte wurden leicht gesenkt:

Die versprochene und auch von der Fluglärmkommission geforderte stärkere Spreizung der Lärmzuschläge in der Nacht wurde nicht umgesetzt

Dabei sind die plakativ hohen Zuschläge für die Lärmklassen 7+8 bloße Augenwischerei, weil Flugzeuge dieser Lärmklassen nachts nicht am Flughafen verkehren. Die häufigsten Lärmklassen 4+5 zahlen pro Passagier in der ersten Nachtstunde gerade mal einen Euro mehr, der Sprung nach 23 Uhr macht pro Passagier 70-80 Cents aus und nach Mitternacht kommt fast nichts mehr hinzu. Das ist ein (mieser) Witz.

Dazu Christoph Lange, Vorsitzender der Bürger gegen Fluglärm: „So erzeugt man keine Lenkungswirkung, die Airlines sehen den höheren Deckungsbeitrag eines längeren, letzten Umlaufs und lachen sich kaputt. Und die Landesregierung und die Behörden wollen die Nachtflugregeln, die weit laxer sind als z.B. in Frankfurt, nicht verschärfen, und dies alles nur, weil die erpresserische Behauptung im Raum steht, dass Flughafen und Airlines nächste Woche pleite seien, wenn es schärfere Regeln gäbe. In Frankfurt fliegt zwischen 23 und 5 Uhr kein einziges Flugzeug (auch Cargo nicht) ohne Erlaubnis der Luftaufsicht. Und? Nach großem Geschrei zeigt sich: Dem Flughafen geht es prima, Lufthansa Cargo macht Rekordgewinne. Verkehrsminister Hendrik Wüst ist am Zug und muss endlich die Gesundheitsgefahr eindämmen.“

Die gesamten Landeentgelte finden Sie hier