Medien- und Politik-Info 21.06.2023

Bürger gegen Fluglärm fordern eine zügige Ablehnung des Flughafenantrages

Der Flughafen Düsseldorf hat heute (21.Juni 2023) mitgeteilt, dass er gestern einen Entwurf des Antrages auf Änderung des laufenden Planfeststellungsverfahrens zur Kapazitätserweiterung zur Prüfung an das Verkehrsministerium gegeben habe. Für die Bürger gegen Fluglärm ist diese Änderung, soweit bekannt, völlig unzureichend. Der Antrag muss abgelehnt werden.

Die einzige Änderung, die er ankündigt, ist jedoch eine im ursprünglichen Antrag nicht enthaltene Obergrenze der Flugbewegungen in den 6 verkehrsreichsten Monaten. Alle anderen Antragsbestandteile, insbesondere die beantragten 60 FB/h in den Spitzenstunden sowie die „Flexibilisierung“ der Bahnnutzung bleiben unverändert. Dabei ist ziemlich klar, dass 60 Flugbewegungen pro Stunde nicht sicher abgewickelt werden können und zu erheblichen Verspätungen führen. Sie sind für die Anwohner besonders in den Tagesrandzeiten daher absolut nicht akzeptabel. Die „Flexibilisierung“ ist nicht mit dem Angerlandvergleich vereinbar, weil mit dem „Ansparen“ von Zweibahnstunden die Nordbahn über einen längeren Zeitraum zu mehr als 50% mitgenutzt werden könnte. Im Angerlandvergleich war eine Mitbenutzung nur in „Spitzenstunden“ und bei Ausfall der Hauptbahn vereinbart. Mehr als 50% sind aber wahrlich keine Spitzenstunden mehr.

Die Bürger gegen Fluglärm bezweifeln, dass es sich um eine „wesentliche“ Änderung des Antrages handelt und fordern eine zügige Ablehnung des Antrages, verbunden mit einer Verschärfung der Nachtflugbestimmungen. Christoph Lange, 1. Vorsitzender der Bürger gegen Fluglärm vermutet eine neue Taktik des Flughafens: „Wenn die Änderung des Antrages zu einem Neuaufrollen führt, mit Antragsberatung, neuen Gutachten (die bisherigen Gutachten sind inzwischen hoffnungslos überaltert)  und dann natürlich auch einer neuen Öffentlichkeitsbeteiligung,dann verzögert der Flughafen die längst überfällige und aus seiner Sicht befürchtete Verschärfung der Nachtflugbestimmungen. Es zeigt sich in den letzten Wochen bereits wieder, dass die Nachtflüge stark zugenommen haben, und wir Verhältnisse wie vor Corona haben, obwohl die Gesamtflüge noch deutlich darunter liegen. Die vorgesehenen „ausnahmsweise Verspätungen“ sind schon wieder zur Regel geworden und müssen dringend reduziert werden. Freiwillige Versprechungen helfen ja offensichtlich nicht.“

Die Pressemitteilung des Flughafens finden Sie hier: Mit smartem Wachstum in die Zukunft – Flughafen reicht Entwurf für Änderungsantrag bei Genehmigungsbehörde ein

Details zur Analyse des Änderungsantrages hier:

Bürger gegen Fluglärm zweifeln an Änderung des Flughafenantrages

Flughafen Düsseldorf täuscht über seine wirklichen Ziele: Erweiterung auf 60 Flüge pro Stunde soll doch bleiben