Medien- und Politikinfo 10.12.2021

Grundlagen zur Flughafenerweiterung bröckeln immer weiter

Die Meldungen häufen sich:

  • „Eurowings dünnt innerdeutschen Flugplan aus“,
  • „November enttäuscht bei Flugverkehrszahlen“,
  • „Flugverkehr deutlich unter Eurocontrol-Prognosen“,
  • „Langstreckenreisen erst 2025/26 auf Vorkrisenniveau“.

Hinzu kommen für Düsseldorf unterdurchschnittliche Erholungszahlen und ein inzwischen kritischer Eigner des Flughafens („Stadt Düsseldorf will Flughafen-Vertrag kündigen“). Ganz zu schweigen von der Erwartung, dass auch der Luftverkehr klimaneutral werden muss, und zu diesem Ziel gibt es noch keinen einzigen auch nur mittelfristig realistischen Ansatz. Nichts, aber auch gar nichts spricht dafür, dass eine Flughafenerweiterung in Düsseldorf notwendig oder sinnvoll sein kann.

Die kolportierten Zuwachsraten sehen gigantisch aus: Vom Flughafen Düsseldorf verreisten „in den Herbstferien dreimal so viele Passagiere wie im letzten Jahr zur gleichen Zeit“. Doch im Vergleich zum Vorkrisen-Zeitraum ist es nur die Hälfte. Und wie die Schlagzeilen oben erahnen lassen, ist weder mit einer weiteren kurzfristigen Erholung noch einer mittel- und langfristigen Wiederaufnahme einstiger Trends zu rechnen.

Warum also hält der Flughafen an seinem Antrag auf Betriebserweiterung fest? Die Bürger gegen Fluglärm sagen ganz klar: Es gibt keine einzige Grundlage mehr für eine Genehmigung dieses Antrages. Kurzfristig ist eine Erweiterung schlicht nicht notwendig, weil ohnehin nicht so viel geflogen wird, und langfristig verändern sich die Rahmenbedingungen durch die Klimakrise und die Ziele der neuen Bundesregierung so stark, dass ebenfalls nicht mit einem stetig wachsenden Luftverkehr zu rechnen ist.

Daher fordert der Vorstand der BÜRGER GEGEN FLUGLÄRM die frischbebackene Verkehrsministerin Ina Brandes (CDU) nachdrücklich auf, das Planfeststellungsverfahren sofort zu beenden, allen Anträgen des Flughafens eine deutliche Absage zu erteilen und gleichzeitig die Nachtflugbestimmungen so zu verschärfen, dass sie endlich die zwingend notwendige Nachtruhe herbeiführen. Es ist weder dem Flughafen noch den Betroffenen zuzumuten, weitere Zeit und sinnlos verpulvertes Geld in dieses „tote Pferd“ zu investieren, es gilt, schnellstmöglich abzusteigen.

siehe:
https://www.airliners.de/eurowings-uennt-innerdeutsches-streckennetz/63023
https://www.airliners.de/november-enttaeuscht-flugverkehrszahlen/63018
https://www.airliners.de/flugverkehr-deutlich-eurocontrol-prognosen/63003
https://www.airliners.de/studie-langstreckenreisen-europa-202526-krisenniveau/62965
https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/flughafen-duesseldorf-stadt-duesseldorf-will-vertrag-kuendigen_aid-63979167