Zur Landtagsdebatte über die Nachtflüge in Düsseldorf

Mit Interesse haben die Bürger gegen Fluglärm (BgF) registriert, dass das Thema Nachtflüge in Düsseldorf endlich im Landtag angekommen ist. Jetzt muss der Verkehrsminister die Nachtflugbestimmungen auch verbindlich verschärfen.

Mit Interesse haben die Bürger gegen Fluglärm (BgF) registriert, dass das Thema Nachtflüge in Düsseldorf endlich im Landtag angekommen ist. Die Grünen hatten einen Antrag gestellt, dass die Landesregierung konkrete Maßnahmen durchführen soll, um die Nachtlandungen zu reduzieren, der am Freitag, 16. November im Landtag diskutiert wurde. Dies sollte der Verkehrsminister zum Anlass nehmen, auch endlich Konsequenzen zu ziehen und die Nachtflugbestimmungen verbindlich verschärfen. Bei den aktuellen Schuldzuweisungen zwischen den Beteiligten ist zu erwarten, dass freiwillige Vereinbarungen ins Leere laufen.

In der Landtagsdebatte vom 16.11.2018 wurde von allen Parteien akzeptiert, dass sich die Situation dieses Jahres nicht wiederholen darf. Über 2.000 Nachtflüge zwischen 23 und 6 Uhr, das sind dreimal mehr als am wesentlich größeren und wichtigeren Flughafen Frankfurt, sind nicht akzeptabel. Die Situation ist in Düsseldorf aber auch alleine deswegen viel belastender, weil die nächtlichen Anflüge alle über einer Anflugroute und einer Landebahn stattfinden. Die Anwohner bekommen also – anders als in Frankfurt – ausnahmslos alle Anflüge zu spüren.

Bei den Lösungsansätzen gehen die Meinungen der Parteien aber offensichtlich sehr auseinander. Während die CDU (Olaf Lehne) lediglich darauf verweist, dass Anpassungen bei der Landeentgeltordnung „im Gespräch“ seien, obwohl sie eigentlich bis Ende 2020 festgeschrieben sind, versucht die FDP (Bodo Middeldorf) das Problem zu relativieren, meint die AfD (Peter Vogel) sogar, das Problem könne durch die Betriebserweiterung gelöst werden. Selbst die SPD (Susana dos Santos Herrmann) sieht in der Betriebserweiterung „Ansätze zur Verbesserung der Pünktlichkeit“ und setzt ansonsten auf leisere Flugzeuge und optimierte Betriebsabläufe. Lediglich Die Grünen fordern in ihrem Antrag konkrete Maßnahmen, die aus unserer Sicht aber auch nur ein erster Schritt sein können.

Insbesondere Olaf Lehne übernimmt offensichtlich kritiklos die Position des Flughafens, in dem er dezidiert die eingeleiteten Maßnahmen der „Pünktlichkeitsoffensive“ vorträgt. Auch ein Hinweis auf die Arbeitsplätze darf natürlich nicht fehlen, wobei nicht klar ist, wie durch Reduktion von Verspätungen Arbeitsplätze gefährdet sein könnten. Das betroffene Personal muss dann höchstens weniger Überstunden machen.

Der Antrag der Grünen ist z.B. unter
https://gruene-fraktion-nrw.de/aktuell/nachrichten/newsletter-landtag/ltaktuelldetail/nachricht/flughafen-duesseldorf-naechtlichen-fluglaerm-wirksam-reduzieren.html
abrufbar.

Dass der Flughafen Düsseldorf der unpünktlichste Flughafen Deutschlands ist, kann anhand folgender Auswertungen nachvollzogen werden: