Düsseldorf wächst nur zulasten von Köln/Bonn

Der Beitrag belegt, dass der Flughafen Düsseldorf nur zulasten von Köln/Bonn wächst, und zwar durch die Verlagerung von Eurowings. Es wird wohl noch lauter in Düsseldorf.

Die Luftverkehrs-Postille „Flughafen aktuell“ bewertet in ihrer Ausgabe März 2018 die Abwerbung der Eurowings-Langstreckenflüge von Köln/Bonn nach Düsseldorf wir folgt:

Die Bürger gegen Fluglärm stellen hierzu folgendes fest:

  1. Das vom Flughafen DUS ins Feld geführte Argument für die beantragte Kapazitätserweiterung, dass NRW sonst Flüge (an wen?) verliere, entlarvt sich selbst: es geht ausschließlich um die privatwirtschaftlichen Interessen des Flughafens Düsseldorf, wer darunter leidet, ist dem Airport völlig egal, man lockt an, was man anlocken kann, egal ob Netzwerkcarrier oder Billigflieger, egal ob mit Sozialdumping (Ryanair, zuvor Air Berlin), egal ob mit Subventionen oder nicht.
  2. Die Antragsunterlagen belegen, dass die geplante Steigerung der NRW-Passagierzahlen bis 2030 ausschließlich dem Flughafen DUS zu Gute kommen soll: von rd. 50 Mio. will man 38 Mio. haben, Köln/Bonn darf gnädig bei 12 Mio. verharren – und die anderen vier NRW-Airports sind .. weg.
  3. Man träumt von 38 Mio., schafft aber nicht einmal den Nachweis, die jetzigen 25 Mio. sauber abwickeln zu können. Wie soll das auch gehen, wenn der Planfeststellungsbeschluss von 1983 zum Bau der Ersatzbahn einen 6-Monats-Deckel von 71.000 gewerblichen Flugbewegungen vorsah, heute aber mit 131.000 fast das Doppelte genehmigt ist und der Flughafen dreist rd. 160.000 FB genehmigt bekommen möchte. Und wie soll all dies ohne planfeststellungspflichtige Ausbauten gelingen? Die Schuld den Sicherheitskontrolleuren in die Schuhe zu schieben, ist zu billig.
  4. Die Luftverkehrswirtschaft ist sich offenbar nicht zu schade, von einem Flughafen zum anderen zu hüpfen, um ein Maximum an Subventionen abzugreifen. Erst wurden Langstreckenflüge nach Köln/Bonn verlagert, sicherlich auch, um gegen das Hofieren der Golf-Airlines in Düsseldorf zu protestieren, nun lässt man sich allzu gerne zurücklocken. Die Bürger gegen Fluglärm werden die Subventionspraxis durch EU-Behörden durchleuchten lassen.
  5. Die Landespolitik fällt durch völlige Hilf- und Orientierungslosigkeit auf. Der Verkehrsminister verweist auf die Neutralität seiner Behörde, die Landtagspolitiker sehen die Vernichtungs-Strategie des Flughafens DUS, die „ihre“ Flughäfen über den Rand des Existenzminimums schubsen wird, schweigen aber. Und die Landesregierung kündigt ein NRW-Luftverkehrs.Konzept an, von dem nicht einmal Ansätze in der täglichen Politik und Umsetzung der Kontrollaufgaben zu sehen sind.
  6. Die Klage der Bürger gegen Fluglärm und der Städte Meerbusch und Ratingen gegen die unrechtmäßigen Ausbauten auf dem Vorfeld West wird aufzeigen, dass hier seit Jahrzehnten geltendes Recht gebrochen wird, die Ausbauten seit 1983, die alle ohne Beteiligung der Betroffenen durchgepeitscht wurden, die völlig fehlende Kontrolle der Schutz-Auflagen durch die Behörden, ein Gewurschtel nach dem Motto „Tricksen, Täuschen und (Ver-)tuschen“, das alles wird nur ein Ergebnis haben: Das Kartenhaus des Flughafens wird zusammenbrechen, die Frage ist nur, wann, und wer alles mit darunter liegen möchte?